Die beste Schulbibliothek Andalusiens befindet sich in Jerez de la Frontera in der Sekundarschule Santa Isabel de Hungría und hört auf den Namen „La Húngara“. „La Húngara“ wurde mit dem ersten Preis für die beste Schulbibliothek in Andalusien ausgezeichnet, weil sie, so die Begründung der Jury, „vollständig in den Plan des Bildungszentrums integriert ist und soziokulturelle Projektionsaktivitäten mit einer geschlechtsspezifischen Perspektive verbreitet.“ Außerdem seien spezielle Räume geschaffen worden, um die Programme und Projekte des Zentrums zu unterstützen und zu fördern, so der Bericht des Regionalministeriums.
Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro hofft Miriam García, Lehrerin des Zentrums, die Leseecke renovieren zu können. Zudem räumt sie im Interview mit falschen Mythen auf und versichert, dass junge Menschen sehr wohl gerne lesen. „Aber sie wollen es an einem netten, schönen und komfortablen Ort tun“. Hier „treffen sich viele, lernen sich kennen und kommen mit Menschen zusammen, die ähnliche Interessen haben“, fügt sie hinzu.
Eine der Herausforderungen für die Bibliothek besteht darin, diese Begeisterung aufrechtzuerhalten und sich nach der Pandemie wieder für Familien zu öffnen. Bände von Federico García Lorca, Jane Austen, Antonio Machado und Virginia Wolf bilden den umfangreichen Katalog von „La Húngara“. Neben so vielen berühmten Klassikern gibt es auch Platz für die aktuellen Erzählungen von Federico Moccia oder J.K. Rowling und für andere Formate wie Graphic Novels und Manga, eines der beliebtesten Genres. In der modernen Bibliothek gibt es außerdem eine Flamenco-Ecke, Regale, die der Poesie, dem Theater, der Ökologie und auch dem Feminismus gewidmet sind, die sogenannte „violette Ecke“, in der man Aufsätze über die feministische Bewegung und aktuelle Werke wie „Las chicas son guerreras“ von Irene Cívico finden kann.
„Mit unseren eigenen Mitteln und unserem guten Willen haben wir alles getan, was wir konnten“, sagt García. Sie freut sich auch über eine Auszeichnung, die nicht nur ihre eigene Arbeit würdigt, sondern auch die aller Lehrer und Schüler, die an diesen literarischen Aktivitäten mitwirken. Foto: Janko Ferlič