Wie Javier Martín-Arroyo in El País kürzlich berichtet, regt sich Widerstand gegen die geplanten Solarparks im ländlichen Raum Andalusiens. José María Rodríguez, Bürgermeister von Yunquera (Málaga), beispielsweise zeigt sich empört über die geplanten 1.200 Solaranlagen. „Von unserem Aussichtspunkt im Nationalpark Sierra de las Nieves kann man die geplanten Photovoltaikanlagen im nahe gelegenen Dorf Alozaina sehen. Die Auswirkungen auf die Landschaft sind unübersehbar,“ so Rodríguez über die Pläne, die Anlagen im Herzen des Nationalparks entstehen zu lassen.
Das Investitionsfieber für Megaparks für erneuerbare Energien erfasst den gesamten ländlichen Raum in Spanien. Insbesondere in Andalusien aber hat man es eilig, die geplanten Projekte im Hinblick auf die Gefahren des Klimawandels schnell genehmigen zu lassen. 70 Bürgermeister anliegender Gemeinden haben sich nun gegen diese Anliegen erhoben und fordern von der Junta Transparenz bei der Planung der Parks. Gleichzeitig soll jedoch ein Fiasko wie das von Iberdrola in der größten Photovoltaikanlage Europas in Usagre (Badajoz) vermieden werden. Hier wurde im Juni von den Gerichten erzwungen, einen Teil des Grundstücks zurückzugeben, da die vorangegangene Enteignung gesetzteswidrig sei.
Neun Monate vor den nächsten Kommunalwahlen hat die Junta nun also ein Zerwürfnis mit diesen 70 Gemeinden, die 252.000 Wähler haben und bei den Wahlen ein gewichtiges Wort mitreden können. Die 70 Bürgermeister beschweren sich vor allem darüber, dass die Parks nur während der zweijährigen Bauzeit Arbeitsplätze schaffen und nach der Rodung der Olivenhaine, Weinberge oder Korkeichenwälder kaum noch ein paar Arbeiter für die Überwachung der Anlagen benötigt werden, die zu einer veränderten Landschaft ohne Schattengewächse für mindestens drei Jahrzehnte und einer offensichtlichen Entwurzelung führen werden.
Neben dem Widerstand der Anwohner ist ein Hauptproblem bei dieser Lawine von Projekten die Auswirkung auf die Umwelt, insbesondere auf die Tierwelt. Das Verzeichnis der kritischen Gebiete der Junta umfasst das Netz der Schutzgebiete, die Lebensräume und das Natura-2000-Netz, aber nicht die kritischen Gebiete der Steppenvögel, die in Getreidefeldern mit Regenfeldbau nisten, einem bevorzugten Ziel für erneuerbare Megaparks. Umweltschützer haben bereits mehrere Verwaltungsklagen gegen bestimmte Betriebe angestrengt, weil sie große Greifvögel, Aasfresser und Steppenvögel ignorieren. Foto: Tom Fisk