Das neuartige Corona-Virus hat die Welt fest im Griff. In vielen Ländern weltweit steht das Leben bereits seit Wochen still: Durch die Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen soll eine Weiterverbreitung der Lungenerkrankung Covid-19 verhindert werden. Ob Deutschland, Frankreich oder die USA; überall sieht es derzeit ähnlich aus. Im direkten Vergleich fallen aber einige Länder auf, in denen es eine deutlich höhere Zahl an Infizierten und Todesfällen gibt, die auf das Coronavirus zurückzuführen sind. In Europa zählt Spanien neben Italien zu den besonders stark betroffenen Ländern.
In Spanien gilt bereits seit dem 13. März eine strenge Ausgangsbeschränkung. Die Einwohner des Landes dürfen ihre Häuser nur in dringenden Fällen verlassen – etwa, um zur Arbeit zu gelangen oder Lebensmittel einzukaufen. Kinder müssen ganz zuhause bleiben. Grund dafür sind die erschreckend hohen Infiziertenzahlen, die Spanien seit Beginn der Corona-Krise verzeichnete. Innerhalb weniger Wochen stiegen die Infektionen und parallel auch die Todesfälle durch das Virus drastisch an, und die Regierung sah sich gezwungen, einen vollständigen Lockdown und eine damit einhergehende Ausgangssperre auszurufen.
Der erste Corona-Fall wurde in Spanien am 31. Januar 2020 bekannt. Bis zum 18. März stieg die Zahl der Infizierten auf mehr als 11.800 an. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 533 Menschen an Covid-19 gestorben. In nur einer Woche vermehrte sich die Anzahl der Neuinfektionen auf mehr als 39.600 registrierte Fälle und knapp 7000 Corona-Tote. Bis Anfang April 2020 stiegen die Infektionszahlen trotz der strikten Ausgangssperren weiter an. Spanien belegt seit dem einen traurigen zweiten Rang in der internationalen Statistik der von Corona am meisten betroffenen Länder.
Auf eine Million Einwohner kommen aktuell 285 Tote durch Covid-19. Im weltweiten Vergleich bedeutet die, dass es in Spanien zehnmal so viele durch Corona verstorbene Menschen gibt wie in den USA beziehungsweise hundertmal so viele wie in China. Statistiken zufolge sterben in Spanien in einem durchschnittlichen März etwa 30.000 Menschen. 2020 waren es dagegen 45.000. Das bedeutet einen erschreckenden Anstieg um 48 %. Allerdings muss man hier berücksichtigen, dass in Spanien noch immer sehr wenig getestet wird, was eine Ursache der hohen Letalitätszahlen ist.
Die aktuellen Fallzahlen in Spanien fallen nach wie vor sehr hoch aus. Am 16. April 2020 verkündete die John-Hopkins-Universität 182.816 Infizierte, 19.130 auf Corona zurückzuführende Todesfälle und 74.797 Genesene. In Deutschland sind es zum Vergleich 134.753 registrierte Infektionen, aber nur 3.804 Corona-Tote. Nur Italien ist von Covid-19 noch stärker betroffen. Hier sind es besonders die Todesfälle, die herausragen: Mehr als 21.600 Menschen sind dem neuartigen Virus bislang zum Opfer gefallen. Aber auch in Spanien steigen die Infektionszahlen weiter an, wenn auch etwas langsamer als zuletzt. Ein Ende der Ausbreitung des Corona-Virus ist aber längst noch nicht in Sicht.