Am azurblauen, spanischen Himmel drehen Gänsegeier ihre Kreise, die Sonne lacht und beim Betreten der kleinen Gemeinde Zahara de la Sierra siehst Du eine weitere beeindruckende Landschaft. Die weiß getünchten Häuser schmiegen sich an einen wunderschönen Berghang und lassen erahnen, warum Zahara de la Sierra zu den schönsten weißen Dörfern Spaniens zählt. Zahara de la Sierra liegt in Andalusien in der Provinz Cádiz, eingebettet zwischen Málaga und Sevilla. Der Nordrand des Naturparks Sierra de Grazalema ist ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen, ein beeindruckendes Paradies für Wanderer. Der Río Guadalete verbreitert sich im Tal zum türkisfarbenen Stausee Zahara-El Gastor.
Unsere Top 10 Reisetipps für Zahara de la Sierra
- Burg von Zahara: Eine antike Festung aus der Zeit des Nasriden-Königreichs von Granada. Die Burg thront mehr als 600 Meter über dem Meeresspiegel und bietet atemberaubende Ausblicke.
- Kirche Santa María de la Mesa: Ein prachtvolles Beispiel barocker Kirchenarchitektur aus dem 18. Jahrhundert mit einer reich verzierten Fassade und einem beeindruckenden, kunstvoll geschnitzten Altar.
- Embalse de Zahara-El Gastor: Ein Stausee, der trotz seiner künstlichen Entstehung farbenfrohe Akzente in die Landschaft setzt. Ideal für kurze Wanderungen und Kajakfahrten im Sommer.
- La Playita de Zahara: Ein künstlicher Strandbereich am Guadalete-Fluss, perfekt zur Erfrischung an heißen Sommertagen.
- Wandern im Naturpark Sierra de Grazalema: Zahara de la Sierra liegt in unmittelbarer Nähe zum Naturpark, der für seine spektakulären Kalksteinformationen, Schluchten und als regenreichster Ort Spaniens bekannt ist.
- Paragliding in Algodonales: Nutze die Gelegenheit, die Landschaft aus der Vogelperspektive zu betrachten. Algodonales, ein beliebter Startpunkt für Paragliding, liegt nicht weit von Zahara entfernt.
- Radfahren auf der Via Verde de la Sierra: Eine preisgekrönte Fahrradroute, die auf einer alten Bahntrasse verläuft und durch ihre sanften Steigungen für Radfahrer aller Leistungsstufen geeignet ist.
- Übernachten in einem historischen Olivenmühle: Molino El Vínculo bietet nicht nur die Möglichkeit, mehr über die Olivenölproduktion zu erfahren, sondern auch in einem charmanten Hotel zu übernachten.
- Besuch der Kapelle San Juan de Letrán: Diese Kapelle stammt aus dem 19. Jahrhundert und beherbergt ein wunderschönes barockes Altarbild.
- Fiesta del Corpus Christi: Wenn Du um den 10. Juni in Zahara bist, solltest Du Dir das wichtigste Fest des Dorfes nicht entgehen lassen, das seit fünf Jahrhunderten gefeiert wird.
Sehenswertes im Ort
Der Abstieg in die Altstadt führt Dich zum unter Denkmalschutz stehenden, zauberhaften Ortskern. Von der Straße aus siehst Du mehrere Paläste, die mal vom spanischen Landadel bewohnt waren. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt der Torre de Reloj, ein Uhrenturm erbaut im 16. Jahrhundert. Im Barockstil erbauten die Bewohner im 17. Jahrhundert die sehenswerte Kirche Santa María de la Mesa. Das Altarbild Retablo Mayor im inneren der Kirche ist ebenfalls sehr sehenswert.
Aktivitäten
Zahlreiche Wandermöglichkeiten durch den Naturpark werden Dir sicher in Erinnerung bleiben. Absolut interessant ist die 400 Meter tiefe Schlucht Garganta Verde. Das Höhlensystem Hundidero-Gato begeistert vor allem Höhlenforscher. Die längste Höhle ist bis zu vier Kilometer lang. Der 60 Meter hohe Höhleneingang beeindruckt jeden Besucher. Nicht nur Menschen sind vom Höhlensystem fasziniert, auch Fledermäuse fühlen sich dort überaus wohl. Die größte Fledermauskolonie Spaniens ist hier beheimatet. Die klimatischen Bedingungen machen Wanderungen das ganze Jahr hindurch möglich. Im Sommer steigen die Temperaturen selten über 27 Grad. Im Winter sinken sie fast nie unter 6 Grad.
Events & Veranstaltungen
In Zahara de la Sierra gibt es eine reiche Tradition an Festen und Veranstaltungen, die die kulturelle Vielfalt und das Erbe der Region widerspiegeln. Zu den bedeutendsten zählen das Fronleichnamsfest, das mit Prozessionen und der Dekoration der Straßen mit Blumen gefeiert wird, und der farbenfrohe Karneval, der Besucher mit Umzügen, Musik und Tanz begeistert. Diese Events bieten eine wunderbare Gelegenheit, in die lokale Kultur einzutauchen und das dörfliche Gemeinschaftsgefühl zu erleben.
Geschichtliches
Zahara de la Sierra war ursprünglich eine wichtige muslimische Festung an der Grenze zum christlichen Spanien. Der Name des Dorfes stammt aus dem Arabischen und bedeutet „Blume„. Dies spiegelt möglicherweise die natürliche Schönheit der Umgebung oder die strategische Bedeutung des Ortes im Mittelalter wider. Die Festung und das Dorf spielten eine wichtige Rolle während der Reconquista, der christlichen Rückeroberung der Iberischen Halbinsel. Im Jahr 1481 erlangte Zahara unerwartete Berühmtheit, als es von den Nasriden von Granada in einem Überraschungsangriff zurückerobert wurde. Dieses Ereignis, bekannt als „Die Überraschung von Zahara„, wird oft als Auslöser für die finale Phase der Reconquista angesehen, die zur Eroberung des Königreichs Granada und zur vollständigen christlichen Kontrolle über Spanien führte.
1483 fiel Zahara endgültig in die Hände der Katholischen Könige Ferdinand und Isabella. In den darauffolgenden Jahrhunderten erlebte das Dorf einen Bevölkerungsrückgang, da viele Einwohner zu den neugegründeten Siedlungen El Gastor und Algodonales zogen.
1983 wurde Zahara de la Sierra aufgrund seiner historischen und künstlerischen Bedeutung zum Kulturerbe erklärt. Die malerischen weißen Häuser, die steilen Straßen, die alte Burg und die beeindruckende Kirche Santa María de la Mesa tragen heute dazu bei, dass Zahara als eines der schönsten Dörfer Spaniens gilt. Diese tiefe historische Verwurzelung, kombiniert mit der atemberaubenden natürlichen Schönheit der Umgebung, macht Zahara de la Sierra zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber und alle, die das traditionelle Spanien erleben möchten. Foto: Jose Ramirez
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