Der Freitag war ein tragischer Tag auf den Straßen der Provinz Málaga, bei dem eine Frau ums Leben kam und drei weitere Personen verletzt wurden. Zwei schwere Unfälle ereigneten sich, einer davon mit tödlichem Ausgang auf der A-7 bei Marbella und ein weiterer auf der unfallträchtigen A-355 in der Nähe von Monda.

Tödlicher Unfall auf der A-7 bei Marbella

Der erste Unfall geschah gegen 14:35 Uhr auf der vielbefahrenen Autobahn A-7 in Richtung Málaga, unweit des Einkaufszentrums La Cañada. Ein hochklassiger Sportwagen verlor aus bislang ungeklärten Gründen die Kontrolle und prallte gegen die Metallabsperrung der Mittelleitplanke. Bei dem Aufprall verlor eine Frau ihr Leben, während der Beifahrer, ein Mann, schwer verletzt wurde. Mehrere Augenzeugen alarmierten umgehend den Notruf 112, und Rettungskräfte wurden sofort zur Unfallstelle entsandt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste versuchten, die eingeklemmten Insassen aus dem Wrack zu befreien. Der schwer verletzte Mann wurde ins Krankenhaus Costa del Sol in Marbella eingeliefert.

Der Unfall führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der A-7, da zwei Fahrspuren gesperrt werden mussten – eine in Fahrtrichtung Málaga, die andere in Richtung Cádiz, da Trümmerteile auf die Fahrbahn geraten waren. Der Verkehr konnte erst gegen 17:00 Uhr wieder vollständig freigegeben werden, nachdem die Unfallstelle geräumt war. In Richtung Málaga bildete sich ein rund zehn Kilometer langer Stau, während in Richtung Cádiz etwa drei Kilometer stockender Verkehr gemeldet wurden.

Frontalzusammenstoß auf der A-355 bei Monda

Nur wenige Stunden später ereignete sich ein weiterer schwerer Verkehrsunfall auf der A-355, einer der Straßen mit den höchsten Unfallzahlen in der Provinz Málaga. In der Nähe von Monda kam es gegen 15:05 Uhr zu einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei Fahrzeugen. Beide Fahrer, ein Mann und eine Frau, wurden bei dem Unfall verletzt. Die Notrufzentrale 112 erhielt mehrere Anrufe von besorgten Zeugen, die den Zusammenstoß meldeten. Einsatzkräfte des Provinzfeuerwehrverbands Málaga (CPB) mussten die beiden Fahrer aus ihren stark beschädigten Fahrzeugen befreien. Beide Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht, wobei die Frau aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen mit einem Hubschrauber in die Klinik geflogen wurde. Der Mann wurde mit einem Rettungswagen ins Klinikum Málaga eingeliefert.

Die A-355 gilt als eine der gefährlichsten Straßen in der Region. Um die Sicherheit zu erhöhen, hatte die Regionalregierung zu Beginn des Jahres eine dicke rote Mittellinie auf die Fahrbahn malen lassen. Dennoch bleibt die Straße eine Risikozone, in der es häufig zu schweren Unfällen kommt.

Ein weiterer Unfall in Marbella in der Nacht

Bereits in den frühen Morgenstunden hatte sich ein weiterer Verkehrsunfall in Marbella ereignet. Ein Fahrzeug war gegen 04:00 Uhr im Bereich des Boulevard Alfonso Hohenlohe von der Fahrbahn abgekommen. Vier Personen, darunter zwei Frauen im Alter von 20 Jahren, erlitten leichte Verletzungen und wurden ins Krankenhaus Costa del Sol gebracht.

In den letzten Jahren haben sich Verkehrsunfälle in Andalusien, der größten Region Spaniens, zu einem ernsten Problem entwickelt. Die Kombination aus touristischem Verkehr, dichten Straßen während der Urlaubszeiten und unzureichender Straßeninfrastruktur in einigen ländlichen Gebieten führt dazu, dass Andalusien zu den spanischen Regionen mit einer der höchsten Unfallzahlen gehört. Trotz moderner Sicherheitsmaßnahmen ist die Anzahl schwerer Unfälle auf bestimmten Straßen, wie etwa der A-7 und A-355, weiterhin alarmierend.

Verkehrssicherheit in Andalusien

Laut Daten der spanischen Verkehrssicherheitsbehörde (DGT) kam es in Andalusien zwischen 2018 und 2023 zu einer kontinuierlichen, aber leichten Abnahme der Verkehrsunfälle. Trotzdem starben im Jahr 2022 auf andalusischen Straßen insgesamt 278 Menschen, was Andalusien nach Katalonien und Madrid zu einer der Regionen mit den meisten Todesopfern im Straßenverkehr macht.

Ein wichtiger Faktor für die Unfallzahlen in Andalusien ist der hohe Anteil an Touristen, die insbesondere in den Sommermonaten die Region besuchen. Viele der Unfälle ereignen sich auf stark befahrenen Strecken, die von Touristen genutzt werden, wie die Autobahnen A-7 und AP-7 entlang der Costa del Sol. Außerdem zeigt die Analyse der Unfälle, dass die Verkehrsdichte in den Sommermonaten erheblich zunimmt, was das Unfallrisiko erhöht.

Risikoreiche Straßen

Bestimmte Straßen in Andalusien sind, wie eingangs erwähnt, besonders unfallgefährdet. Die A-7, die entlang der Küste führt, ist eine der am meisten befahrenen Straßen des Landes. Ihre hohe Verkehrsbelastung, vor allem während der Ferienzeit, führt immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen. Auch die A-355, die durch die Provinz Málaga verläuft, ist für ihre hohe Unfallrate bekannt. Diese kurvige und bergige Strecke hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten Unfall-Hotspots der Region entwickelt.

Häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle in Andalusien sind überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol- oder Drogenkonsum und Ablenkung durch mobile Geräte. Auch schlechte Straßenbedingungen und enge, kurvige Landstraßen tragen zu den Unfällen bei. Insbesondere auf den Landstraßen, die kleine Dörfer mit den größeren Städten verbinden, ist das Unfallrisiko besonders hoch, da diese oft schlecht ausgebaut und unzureichend beleuchtet sind. Zusätzlich ist die Region Andalusien für die hohe Anzahl an Motorradfahrern bekannt. In den Sommermonaten zieht das warme Wetter viele Motorradfahrer auf die Straßen, was ebenfalls zu einem Anstieg der Unfälle führt. Motorradunfälle sind in Andalusien überdurchschnittlich häufig und enden oft tödlich, da viele Fahrer nicht ausreichend geschützt sind.

Maßnahmen zur Unfallprävention

Die spanischen Behörden und die Regionalregierung Andalusiens haben in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen ergriffen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Dazu zählen strengere Kontrollen der Geschwindigkeit und der Nutzung von Sicherheitsgurten sowie verstärkte Alkohol- und Drogentests, besonders während der Ferienzeiten. Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit der Guardia Civil ein Netz von Verkehrskameras und Radargeräten installiert, um Geschwindigkeitsüberschreitungen zu überwachen. Auch in der Aufklärung von Fahrern und Fußgängern wird investiert. Es gibt zahlreiche Kampagnen, die auf die Gefahren von Ablenkungen am Steuer und die Bedeutung der Einhaltung der Verkehrsregeln hinweisen. Dennoch bleiben die Herausforderungen groß, insbesondere auf den Straßen mit hoher touristischer Nutzung, wo viele ortsfremde Fahrer unterwegs sind.

Ausblick

Trotz eines gewissen Rückgangs der Unfallzahlen bleibt die Verkehrssicherheit in Andalusien eine Herausforderung. Die Behörden setzen weiterhin auf Prävention, verbesserte Infrastruktur und strengere Kontrollen, um die Zahl der Unfälle zu verringern. Die Region plant weitere Investitionen in den Ausbau der Straßen und den Einsatz von Verkehrssicherheitstechnologien. Langfristig wird jedoch erwartet, dass Andalusien aufgrund seiner Beliebtheit als Reiseziel und seiner weitläufigen ländlichen Gebiete ein Gebiet mit erhöhtem Unfallrisiko bleibt. Es wird daher entscheidend sein, dass sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die Behörden ihre Anstrengungen zur Reduzierung der Unfallzahlen weiter intensivieren.

Foto: Clark Van Der Beken