Die Guardia Civil hat eine Betrügerbande auffliegen lassen und sechs Personen verhaftet, die für Hunderte von Betrugsdelikten verantwortlich ist. Die Bande hatte in 21 Provinzen mit dem Verkauf von Masken und anderen Artikeln über Websites ungefähr 100.000 Euro ergaunert. Die kriminelle Organisation nutzte die Notlage der Bevölkerung aus, die aufgrund der Corona-Krise auf Masken und andere Gesundheitsprodukte angewiesen war und schädigte Einzelpersonen, Rathäuser, Vereine, Firmen, Apotheken und Orthopädien. Ihre kriminellen Aktivitäten erstreckten sich über weitere Produkte und Märkte.
Die Ermittlungen der Operation „Hontecilla“ begannen im vergangenen April nach einer Beschwerde von einem Stadtrat einer Stadt in Guadalajara, der online 600 FPP1 Masken für einen Betrag von etwa 800 Euro erstanden, die Ware aber nie erhalten hatte, so die Guardia Civil in einer Stellungnahme. Die Polizisten konzentrierten sich bei ihren Ermittlungen auf die Untersuchung der von den Betrügern verwendeten Webseite und des Mobiltelefons sowie auf die Verfolgung des von den Urhebern der Tat angegebenen Girokontos und kamen zu dem Schluss, dass dieses Teil eines Netzwerks von Girokonten war, die in verschiedenen Banken in verschiedenen Teilen des Staatsgebiets eröffnet wurden. Die kriminelle Organisation war hochspezialisiert und strukturiert und diversifizierte ihre Aktivitäten, um sich auf betrügerische Weise Geld zu beschaffen, indem sie ein Netzwerk von Girokonten in Spanien unter Verwendung missbräuchlicher oder falscher Identitäten einrichtete.
Sie leiteten einen Teil des erlangten Geldes auf andere Konten im Ausland (Deutschland, Litauen, Holland und Belgien) um, um es zu „waschen“. Sie operierten aus den Provinzen Tarragona und Barcelona heraus. Bei den drei Durchsuchungen in den Städten Salou und Reus (Tarragona) und Sant Adrià del Besòs (Barcelona) wurden eine große Anzahl von gefälschten Dokumenten beschlagnahmt, mehr als 100 SIM-Karten, etwa zwanzig Handys, Datenspeichergeräte und ein Portfolio von Kryptowährung. Ebenfalls beschlagnahmt wurden gefälschte Kreditkarten (meist sogenannte schwarze Karten, die kein oder ein sehr hohes Ausgabelimit haben), Instrumente zur Herstellung falscher Dokumente, 19.000 Euro in bar und ein hochwertiges Fahrzeug.
Die zerschlagene kriminelle Organisation ist für 265 Straftaten wie Betrug, Bedrohung, Erpressung, Urkundenfälschung und Geldwäsche verantwortlich. Konkret ist sie für 81 Betrugsdelikte im Zusammenhang mit dem Kauf von Masken und medizinischen Geräten verantwortlich. Weitere 41 Betrügereien im Zusammenhang mit dem Kauf Handys, 13 Betrügereien im Zusammenhang mit dem Kauf von Elektrorollern und weitere kleinere Betrugsdelikte. Foto: Mika Baumeister