Im Krankenhaus Virgen del Rocío, in dem sich seit dem letzten Sommer drei Intensivstationen im Bau befinden, steigt der Druck auf die Gesundheitsversorgung rapide und „beunruhigend“, da die Betten inmitten einer Infektionswelle unbenutzbar sind. Die Ärztekammer von Sevilla warnt vor „schwerwiegenden Folgen“, wenn die Rate der Covid-19-Fälle nicht zurückgeht. „In der Virgen del Rocío gibt es drei Intensivstationen, die seit dem letzten Sommer aufgrund einer Entscheidung der Leitung geschlossen sind. Eine Entscheidung, die unserer Meinung nach inmitten einer Ansteckungswelle unglücklich war und die schwerwiegende Folgen haben könnte“, warnt Rafael Ojeda, Präsident der Ärztekammer von Sevilla. Offizielle Krankenhausquellen sagen jedoch, dass „der Notfallplan die Versorgung garantiert“.
Das Wochenende war für das Virgen del Rocío, das als Flaggschiff des andalusischen Gesundheitswesens gilt, herausfordernd: gestern, am Sonntag, wurden 32 neue Patienten eingewiesen. Dadurch ergibt sich eine Summe von 184 stationären Patienten, wie krankenhausnahe Quellen berichten. Die offizielle Stellungnahme des Krankenhauses lautet jedoch, dass ein Notfallplan auch für schlimmere Szenarien bereitstünde. Demnach wäre es möglich, weitere Räume für Covid-19-Patienten zu öffnen, die aktuell noch nicht genutzt werden. Im Bezug auf die Verstärkung des Personals, das für die Betreuung dieser „neuen Betten“ benötigt wird, erklären offizielle Quellen, dass mit Covid-Zuschüssen ein System zur spontanen Rekrutierung im Bedarfsfall eingerichtet wurde. Sie räumen jedoch ein, dass es zu Problemen bei der Besetzung neuer Stellen kommen könne, auch wenn ausreichend Mittel zur Verfügung stünden, wenn die Zahl der möglichen Kandidaten nicht ausreiche.
Ojeda verweist darauf, dass es bereits in den Jahren zuvor zu Engpässen im Winter kam. Aufgrund des kalten Wetters und Atemwegserkrankungen war das Gesundheitssystem in Sevilla bereits vor Covid-19 überlastet. „Wenn die derzeitige Einweisungsrate anhält, könnten wir einen Zusammenbruch des Krankenhauswesens in Sevilla erleben“, warnt Ojeda.
Gegenwärtig befinden sich die 23 eingelieferten schwerkranken Patienten in den beiden voll belegten Räumen der Intensivstation des Unfallkrankenhauses (T1 und T2). Die Patienten mit anderen Pathologien, die nicht Covid-19 sind, befinden sich auf den Intensivstationen des Allgemeinen Krankenhauses (A, B und G). Foto: Wikipedia