Die aktuelle Wetterlage in Spanien sorgt für erhebliche Schäden und Herausforderungen. Ein schweres Kaltlufttief, bekannt als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos), hat besonders die Region Valencia sowie Teile Kastilien-La Manchas stark getroffen. Derzeit beläuft sich die Zahl der Todesopfer in Valencia auf 62 Menschen, und es werden weiterhin zahlreiche Personen vermisst. Besonders betroffen sind die Provinzen Valencia und Castellón, wo mehrere Hauptverkehrsstraßen, darunter die A-3 und die A-7, aufgrund der starken Regenfälle unpassierbar sind. Auch Kastilien-La Mancha hat bisher ein Todesopfer zu beklagen, und in Letur (Albacete) werden sechs Personen vermisst.
Die Rettungskräfte arbeiten rund um die Uhr, um eingeschlossene Personen zu evakuieren und die Straßen zu sichern. Mehr als tausend Soldaten der spanischen Einheit für Notfälle (UME) wurden in die am schwersten betroffenen Gebiete entsandt, um die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen zu unterstützen. Der Präsident der Generalitat, Carlos Mazón, hat eine spezielle Notrufnummer für Vermisstenmeldungen eingerichtet (900365112) und die Bevölkerung dazu aufgerufen, Straßen zu meiden und den Rettungskräften Zugang zu ermöglichen. In Valencia bleiben Schulen und die Metro bis auf Weiteres geschlossen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Lage in Andalusien: Alora stark betroffen
Auch in Andalusien hat das Unwetter zahlreiche Schäden verursacht. Besonders die Region Málaga, einschließlich der Gemeinde Álora, steht im Fokus. Hier wurden mehrere Straßen durch die Wassermassen unpassierbar, und die lokale Infrastruktur ist teilweise beschädigt. In Álora selbst sind einige tiefer gelegene Straßen und Brücken überflutet, was den Verkehr stark beeinträchtigt. Die Behörden in Andalusien haben Notmaßnahmen aktiviert, um die wichtigsten Verbindungen wiederherzustellen und die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Die Eisenbahnstrecke zwischen Málaga und Ronda ist aufgrund der Überschwemmungen unterbrochen, was den regionalen Zugverkehr beeinträchtigt. Zahlreiche Notfallmeldungen gingen in der Nacht und am frühen Morgen beim Notdienst 112 ein, vor allem in den Provinzen Málaga und Granada. In Málaga wurden über 900 Notrufe registriert, und Straßen wie die A-7057 in Cártama sowie mehrere Nebenstraßen in Granada und Málaga bleiben gesperrt.
Weitere Hilfsmaßnahmen und die Wetterprognose
Pedro Sánchez, der spanische Premierminister, sicherte den betroffenen Regionen umfassende Unterstützung zu. Neben den Einsatzkräften der UME wurden psychologische Teams entsandt, um Betroffenen und Helfern in der Krisensituation beizustehen. Bis heute wurden insgesamt 1.034 Soldaten der UME mobilisiert, davon 250 im Einsatz und 784 in Bereitschaft, um in besonders schwer zugängliche Gebiete zu gelangen, sobald die Bedingungen dies erlauben.
Trotz der Entspannung der Wetterlage in Valencia bestehen in anderen Regionen Spaniens, darunter Katalonien, Andalusien und Kastilien-La Mancha, weiterhin Wetterwarnungen. Die spanische Bevölkerung wurde bereits zweimal per Notfallbenachrichtigung über Mobiltelefone gewarnt, unnötige Fahrten zu vermeiden. Meteorologen rechnen damit, dass die DANA im Laufe der kommenden Stunden weiter abzieht, raten jedoch in allen betroffenen Regionen zur Vorsicht und Aufmerksamkeit gegenüber offiziellen Mitteilungen.
Auswirkungen auf die Infrastruktur und öffentliche Dienste
Insgesamt sind mehr als 60 Straßen und Hauptverkehrswege, die meisten davon im sekundären Netz, durch die DANA betroffen. In Andalusien, Kastilien-La Mancha und Valencia kommt es weiterhin zu erheblichen Einschränkungen im Verkehr. Die spanische Verkehrsdirektion (DGT) und das Ministerium für Verkehr und Mobilität fordern die Bürger dazu auf, keine Fahrten in die betroffenen Gebiete zu unternehmen, um weitere Störungen zu vermeiden.
Die Stromversorgung ist in Teilen der Provinz Valencia ausgefallen, rund 155.000 Kunden des Versorgers Iberdrola sind derzeit betroffen. Nach und nach soll die Versorgung wiederhergestellt werden, sobald die Zugangswege repariert sind. In Castellón und Valencia sind mehrere Haupt- und Nebenstraßen unpassierbar, darunter die CV-200, die CV-148 und die A-3 in Minglanilla (Cuenca) sowie weitere Strecken in den Provinzen Granada, Málaga und Teruel.
Die Wetterlage bleibt für Spanien herausfordernd, und während sich die DANA langsam abschwächt, setzen die Einsatzkräfte alles daran, weitere Schäden zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Halte Dich über die offiziellen Informationskanäle auf dem Laufenden, falls du selbst von der Lage betroffen bist oder Angehörige in den betroffenen Regionen hast.
Hochwasser 2018: ein Rückblick
Das letzte schwere Hochwasser in Andalusien ereignete sich im Oktober 2018. Ein außergewöhnlich starkes Unwetter mit heftigen Regenfällen führte in den Provinzen Málaga und Sevilla zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden. In den betroffenen Gebieten, insbesondere rund um die Stadt Málaga sowie in den Regionen Ronda, Estepona und Marbella, verursachte das Hochwasser massive Störungen in der Infrastruktur, Überflutungen von Wohngebieten und bedeutende materielle Schäden.
Auswirkungen und Schäden des Hochwassers 2018:
- Infrastruktur und Evakuierungen: Die Wassermassen führten zu überfluteten Straßen, gesperrten Brücken und beschädigten Bahnverbindungen. In einigen Gemeinden, darunter Teba und Campillos, mussten Hunderte Menschen evakuiert werden. Auch die Hauptverkehrsstraße AP-7 war zeitweise gesperrt.
- Verwüstungen in Ronda und Umgebung: Ronda und das Umland wurden stark getroffen, und es kam zu weitreichenden Zerstörungen landwirtschaftlicher Flächen sowie Schäden an Häusern und historischen Bauten.
- Stromausfälle und Notrufe: Tausende Haushalte waren ohne Strom, und Notdienste bearbeiteten mehr als 1.000 Notrufe in kürzester Zeit. In der Provinz Málaga unterstützten die spanische Armee und die Unidad Militar de Emergencias (UME) bei den Rettungs- und Bergungsaktionen.
- Todesopfer und Verletzte: Das Unwetter forderte ein Todesopfer, als ein Feuerwehrmann in Campillos während der Rettungsarbeiten von den Wassermassen mitgerissen wurde.
- Nachwirkungen und Hilfsmaßnahmen: Nach der Katastrophe erklärte die spanische Regierung die Region zur Katastrophenzone, um die betroffenen Gebiete durch finanzielle Hilfen zu unterstützen. Zahlreiche Fundraising-Aktionen und Solidaritätskampagnen wurden initiiert, um beim Wiederaufbau zu helfen.
Das Hochwasser von 2018 war eines der verheerendsten in den letzten Jahrzehnten in Andalusien und führte zu einer intensiveren Diskussion über die Notwendigkeit verstärkter Schutzmaßnahmen gegen die zunehmend häufigeren Unwetter in Südeuropa.
Foto: Junta de Andalucía