Der Verband der Hotel- und Tourismusunternehmen (FEHT) in Las Palmas hat die nationale Zentralregierung aufgefordert, den Einwanderern, die nach drei Monaten des Wartens auf eine Lösung auf den Inseln ankommen, eine „menschenwürdige“ Lösung zu präsentieren und den wirtschaftlichen Aufschwung zu aktivieren.
In einer am Samstag versandten Erklärung wirft die FEHT der Zentralregierung vor, dass sie noch nicht die notwendigen öffentlichen Einrichtungen für die Aufnahme der Migranten zur Verfügung gestellt hat. Noch sich tausende Einwanderer in Hotels untergebracht. Auf den Kanaren landen aktuell mehr Flüchtende als 2006 zum Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung.
Die Kanaren, ebenfalls gebeutelt von der Coronakrise und dem ausbleibenden Tourismus, stoßen an ihre Grenzen. Ein Großteil der Flüchtenden kommen aus Marokko, die Zahl der Senegalesen steigt jedoch an. In den Hotels schlafen die Flüchtenden auf dem Boden. Solche, die bei Landung auf den Inseln positiv getestet werden, kommen in ein provisorisches Auffanglager, das unzureichend ausgestattet ist. Mit gerade mal 12 Duschen ist es unmöglich, grundlegende Hygiene-Standards einzuhalten. Aus diesem Grund wird das Lager auch von Onalia Bueno, der Bürgermeisterin von Arguineguin, einem kleinen Ort Südlich von Maspalomas und Playa del Ingles, auch „Camp der Schande“ genannt.
Die Tourismusbranche fordert auch, dass die Migranten solidarisch unter den autonomen Gemeinschaften des Staates verteilt werden und der Zustrom der Flüchtenden „weder die Wirtschaftskrise verschärft noch dazu beiträgt, eine sozialen Krise entstehen zu lassen. Die Kanarischen Inseln als Südgrenze Europas dürfen vom Rest Spaniens nicht im Stich gelassen werden.“ Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa