Mehr als 43.000 Senioren in andalusischen Altersheimen sind mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft worden. Dennoch unterscheidet sich ihr Alltag noch immer stark von dem vor der Pandemie. Die Angst vor der Ansteckung ist nicht gänzlich verschwunden. Die traumatischen Erfahrungen während der Pandemie und die vielen Todesopfer haben ihre Spuren hinterlassen. Der Generaldirektor der Sozial- und Gesundheitsfürsorge des Ministeriums für Gesundheit und Familien, José Repiso, geht davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis in den Heimen wieder „Normalität“ eingekehrt ist.
Sowohl Repiso als auch die Direktoren von zwei befragten Residenzen und der Präsident der Föderation der andalusischen Organisationen für ältere Menschen (FOAM), Martin Duran, sind sich einig, dass die Impfung den Bewohnern und ihren Familien „Ruhe“ bringt und die Risiken „minimiert“, aber sie erinnern auch daran, dass nicht bekannt ist, wie lange die Immunität anhält. Zudem bleibt die Angst vor Ansteckung im Hinblick auf neue Stämme und die Furcht vor einer 4. Welle, die in anderen europäischen Ländern bereits entstanden ist und voraussichtlich auch Spanien erreichen wird.
In der Tat betonte das Ministerium für Gesundheit, dass Schutz- und Präventionsmaßnahmen beibehalten werden sollten. So sind Besuche in Altersheimen zahlenmäßig reduziert. Das ändert die Impfung kaum, da diese die Infektion und damit die Übertragung des Virus und die Gefährdung anderer nicht verhindern kann.
In Andalusien gibt es 668 Residenzen für ältere Menschen, aktuell zwei von ihnen mit positiven Fällen von Covid-19.