Spanien ist ein Land, das für seine reiche Kultur, seine Geschichte und sein angenehmes Klima bekannt ist. Aber wie sieht es mit den Einkommensverhältnissen aus? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die durchschnittlichen Verdienste in Spanien und gehen dabei speziell auf die Unterschiede in den verschiedenen Regionen ein, mit einem besonderen Fokus auf Andalusien.

Durchschnittseinkommen in Spanien

Laut Daten des spanischen Statistikamts (Instituto Nacional de Estadística, INE) lag das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen in Spanien im Jahr 2022 bei etwa 27.000 Euro. Dies bedeutet ein durchschnittliches monatliches Bruttoeinkommen von etwa 2.250 Euro. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Sektoren und Regionen.

Branchenunterschiede: In Spanien variieren die Einkommen stark je nach Branche. Beschäftigte im Finanz- und Versicherungswesen, in der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie im Energiesektor verdienen in der Regel am meisten. Im Gegensatz dazu sind die Gehälter im Gastgewerbe, im Einzelhandel und in der Landwirtschaft deutlich niedriger.

Regionale Unterschiede: Es gibt auch erhebliche regionale Unterschiede. Die höchsten Durchschnittseinkommen werden in den Autonomen Gemeinschaften Madrid, Katalonien und dem Baskenland verzeichnet. In diesen Regionen liegen die durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen oft über 30.000 Euro.

Durchschnittsverdienste in Andalusien

Andalusien, die südlichste Region Spaniens, hat im Vergleich zu anderen Regionen des Landes ein geringeres durchschnittliches Einkommen. Laut INE liegt das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen in Andalusien bei etwa 23.500 Euro, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von ungefähr 1.960 Euro entspricht.

Warum niedrigere Einkommen? Mehrere Faktoren tragen zu den vergleichsweise niedrigen Einkommen in Andalusien bei. Die Region ist stark von Landwirtschaft und Tourismus geprägt, Sektoren, die tendenziell niedrigere Löhne bieten. Zudem gibt es in Andalusien eine höhere Arbeitslosenquote, was den Lohndruck erhöht.

Lebenshaltungskosten in Spanien

Während die Einkommen in Spanien im europäischen Vergleich eher moderat sind, sind auch die Lebenshaltungskosten relativ niedrig, was das Leben in Spanien insgesamt erschwinglich macht.

Kosten in verschiedenen Regionen: Die Lebenshaltungskosten variieren stark zwischen den Regionen. Städte wie Madrid und Barcelona sind deutlich teurer als kleinere Städte und ländliche Gebiete. In Madrid und Barcelona können die Mieten für eine Einzimmerwohnung im Stadtzentrum leicht über 1.000 Euro pro Monat betragen. Im Gegensatz dazu sind die Lebenshaltungskosten in Andalusien niedriger. In Städten wie Sevilla, Málaga und Granada liegen die Mieten für vergleichbare Wohnungen oft zwischen 500 und 700 Euro pro Monat, je nach Region. Allerdings steigen die Mieten, insbesondere in Málaga, aktuell stark an.

Weitere Kostenfaktoren: Neben den Mieten sind auch die Kosten für Lebensmittel, Transport und Dienstleistungen in Andalusien niedriger. Ein Abendessen in einem mittelpreisigen Restaurant kostet in Andalusien etwa 10-15 Euro pro Person (Durchschnittswerte, ohne Getränke), während in Madrid und Barcelona leicht 20-30 Euro oder mehr fällig werden.

Fazit

Das durchschnittliche Einkommen in Spanien variiert stark je nach Branche und Region, wobei die höchsten Gehälter in Madrid, Katalonien und dem Baskenland gezahlt werden. Andalusien liegt im unteren Bereich des Einkommensspektrums, bietet jedoch auch niedrigere Lebenshaltungskosten, was die Region trotz geringerer Löhne attraktiv macht. Für jemanden, der ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten sucht, könnte Andalusien eine gute Wahl sein. Die teuren Regionen an der Costa del Sol bilden hier allerdings eine Ausnahme: hier ist das Leben teuer, die Einkommen sind daran aber nicht angepasst.

Foto: Omid Armin