Der andalusische Handelsverband (Confederación Comercio Andalucía) ist der Ansicht, dass die neuen Corona-Maßnahmen in Andalusien „unverhältnismäßig“ und verheerend für den lokalen Sektor sind, der bereits einen Rückgang der Verkäufe um etwa 50% während der Pandemie zu verkraften hat. Aus diesem Grund fordert der Handelsverband einen Rettungsplan für kleine Unternehmen der Region.
Andalusische Händler hatten sich bei dem Handelsverband über die neuen Beschränkungen beklagt, die die Junta de Andalucía am Sonntag beschlossen hat. Diese Restriktionen sehen unter Anderem vor, dass „nicht wesentliche Aktivitäten“ um 18.00 Uhr in ganz Andalusien und ganztätig in Granada untersagt sind.
Die Händler haben Verständnis für die aktuelle Notlage gezeigt und mitgeteilt, dass sie verstehen, dass die Regierung „gegen ein sehr ernstes Problem der öffentlichen Gesundheit vorgehen müsse, das noch weit davon entfernt ist, unter Kontrolle zu sein.“ Dennoch haben sie darum gebeten, dass Vorschläge aus den Reihen der Händler angehört und Unterstützungsmaßnahmen für die am stärksten betroffenen Sektoren unternommen werden sollten.
In diesem Sinne hat die Confederación Comercio Andalucía die andalusische Regierung um einen dringenden Hilfsplan zur Rettung kleiner Unternehmen gebeten, einem wichtigen Wirtschaftssektor, der „bisher von der andalusischen Regierung ignoriert wurde“, so der Handelsverband. Die andalusischen Händler bedauern, dass der lokale Handel der „große Vergessene“ dieser Krise sei, obwohl er 428.000 Arbeitsplätze bietet. Jeder vierte Andalusier arbeitet in diesem Sektor, der einen Umsatz von 85.000 Millionen Euro, also 11,5% des andalusischen BIP, erwirtschaftet. Ein Rettungsplan solle unter anderem nicht rückzahlbare Hilfen enthalten, deren Bearbeitung schnell und unbürokratisch abläuft. Foto: Artem Beliaikin